12/05/2011

NEWSLETTER Nº 28: Das Memorandum zwischen Portugal, IMF, EU-Kommission und EZ-Bank sieht weitere Steuererhöhungen vor!

Das am 3. Mai 2011 vorgelegte Memorandum sieht neben längst fällig gewordenen strukturellen Veränderungen des Staates und seiner Unternehmenstätigkeit (wir berichten hierüber noch) auch drastische Steuererhöhungen vor. Nach den Vorgaben des Memorandums muss das Staatsdefizit im Jahr 2011 auf 5,9 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP, ca. 170 Mrd EUR) bzw. 10,068 Mrd EUR gesenkt werden; im Jahr 2012 auf 4,5 % bzw. 7,645 Mrd EUR und im Jahr 2013 auf 3 % des BIP bzw. 5,224 Mrd EUR.

Nachfolgend listen wir nach Steuerarten die wichtigsten Massnahmen auf:

IRS - Einkommensteuer:

Die seit 2011 begrenzten steuerabzugsfähigen Ausgaben („deduções“) für Gesundheit werden weiterhin gekürzt. Bei „Besserverdienern“ kann es zu einer totalen Abschaffung der Abzugsfähigkeit kommen. Kosten im Zusammenhang mit der Eigenheimfinanzierung werden für neue Kaufverträge abgeschafft und es ist nicht auszuschliessen, daß auf bestehende Verträge die Steuerabzugsfähigkeit nach und nach begrenzt und letztlich auch wegfällt. Die noch geltende Besserstellung der Besteuerung von Renten soll eliminiert werden. Andere bestehende Steuervergünstigungen werden auf den Prüfstand gestellt; es ist davon auszugehen, daß die sogenannten „Benefícios Fiscais” stark eingeschränkt oder gar abgeschaftt werden.

IRC - Körperschaftsteuer:

Bestehende steuerliche Vergünstigungen sowie besondere Steuersätze sollen gestrichen werden.  Steuerliche Verluste können in Zukunft nur noch drei Jahre vorgetragen werden (seit 2010 vier Jahre, davor sechs  Jahre).  Die jetzt schon horrend hohe Besteuerung von KFZ-Kauf und KFZ-Nutzung durch Unternehmen soll weiterhin angehoben werden.

IVA - Mehrwertsteuer:

Strom und Gasrechnungen sind zukünftig nicht mehr mit 6%, sondern mit dem dann geltenden normalem Mehrwertsteuersatz (momentan 23%) zu besteuern.  Die Liste der Produkte mit reduziertem Satz (16%) und niedrigem Steuersatz (6%) wird überarbeitet, d.h. Güter des täglichen Bedarfs werden teurer.

IMI - Grundsteuer und IMT – Grunderwerbsteuer:

Nach der Ende 2003 eingetretenen Reform der Grund- und Grunderwerbsteuer sollen es zu einer erneuten Überarbeitung der geltenden Bedingungen kommen. Gerade die immer noch nicht aktualisierten alten Einheitswerte sind (endlich) aufzuwerten. Steuervergünstigungen im Rahmen des Hauserwerbs (IMI und IMT) werden reduziert.

Konsumsteuern, wie z.B. auf Alkoholgetränke und Tabak werden angehoben!

Wir werden Sie zeitnah über die bevorstehenden Massnahmen informieren.

Freundliche Grüsse,

Ihr
Conlusa-Team

Quelle:  Portugal, Memorandum of Understanding on Specific Economic Policy Conditionality, 3 May 2011




Avenida 25 de Abril, Nº 8 - 2 Esq. P - 2750-511 Cascais / Portugal
T.: +351 21-468 59 75/6 F.:+351 21-468 87 24
conlusa@conlusa.pt | www.conlusa.pt

Sie erhalten diese E-Mail, weil Sie sich für den Newsletter angemeldet haben. Sollte es sich um einen Irrtum handeln, oder falls
Sie den Newsletter nicht mehr erhalten wollen, klicken Sie bitte hier.